Tätigkeitsvorbereitende Grundqualifizierung

Modul 4: Kompetenzen in der KTP

Informationen für eine Durchführung im Blended-Learning-Format

Neben den inhaltlichen Zielen verfolgt das Modul auch das Ziel, die Teilnehmer/innen (TN) mit dem Lehr-Lernformat der Grundqualifizierung vertraut zu machen, indem wesentliche Inhalte zum Schwerpunkt der Kompetenzorientierung nach dem QHB sowie zum Prinzip der vollständigen Handlung vermittelt werden. Da die individuellen Erfahrungen und Kompetenzen, die die einzelnen TN mitbringen, wichtige Anknüpfungspunkte für die Arbeit in den weiteren Modulen der Grundqualifikation darstellen, werden hier erste Selbstreflexionsprozesse im Hinblick auf die zukünftige Tätigkeit als Kindertagespflegeperson (KTPP) angeregt (→ QHB: Modul 4, S. 3).

Entsprechend den beschriebenen Zielen dieses Moduls enthält der nachfolgend aufgeführte Ablauf analog zu den Erläuterungen im QHB methodisch-didaktische Vorschläge nach dem Prinzip der vollständigen Handlung, die sich in den einzelnen Phasen darstellen lassen (→ QHB: Modul 4, S. 5ff.).

Erfassen und Analysieren

Zunächst tragen die TN anhand der im QHB beschriebenen Lernsituation (→ QHB: Modul 4, S. 2) die spezifischen Anforderungen der KTP zusammen. Hierzu erfolgt ein gemeinsamer Austausch entsprechend den angegebenen Leitfragen (→ QHB: Modul 4, S. 5) im Plenum in persönlicher Präsenz. Das Zusammentragen der Inhalte kann über die Metaplan-Methode oder einer entsprechenden digitalen Variante (z. B. digitale Mindmap oder digitale Pinnwand) erfolgen. Ein Vorteil der Durchführung mit einer digitalen Variante liegt darin, dass die zusammengefassten Inhalte den TN unkompliziert digital zur Verfügung gestellt und von ihnen für den weiteren Kursverlauf abgespeichert werden können.

Bevor mit der Bearbeitung des Arbeitsblatts Zeit- und Energiekuchen (→ QHB: Modul 4, AB 4.2) in Eigenarbeit angeschlossen wird, bietet sich eine kleine Umfrage unter den TN zur Thematik „Wie viel Zeit brauche ich für …?“ über ein Umfragetool an. Die einzelnen Items für die Erstellung der kleinen Umfrage können die Ref. im Vorfeld in Anlehnung an die inhaltlichen Kategorien des Arbeitsblatts generieren.

Beispielfragen:
Wie viel Zeit brauche ich für …?

Folgende Fragen bieten sich für die Umfrage an:

  • „Wie groß ist der Anteil meiner gesamten Zeit (und Energie), den ich für Arbeiten im Haushalt benötige?“
  • „Wie viel Zeit habe ich am Tag für mich?“
  • „Wie viel Zeit habe ich am Tag für (Ehe-)Partner/in?“
  • „Wie viel Zeit habe ich für meine eigenen Kinder?“

Eine Befragung über ein digitales Umfragetool bietet die Möglichkeit, sowohl die Ergebnisse der gesamten Lerngruppe für alle als auch die Ergebnisse nur für jede/n TN individuell sichtbar darzustellen. Hieran können ggf. auch weitergehende Diskussionen zum zukünftigen Umgang mit den Zeit- und Energieressourcen anschließen.

Tipp: QR-Code vorbereiten

Erstellen die Ref. einen QR-Code für die Onlineumfrage, ermöglicht das den TN eine benutzerfreundliche, unkomplizierte Teilnahme per Smartphone. Weiterführende Informationen hierzu finden Sie im E-Manual: Kapitel 4, Datenaustausch und QR-Codes.

In der anschließenden Eigenarbeit zum AB 4.2 erfolgt nun die individuelle Einschätzung der TN im Hinblick darauf, wie sich die Zeit- (und Energie-)Anteile voraussichtlich ändern werden, wenn ein Tageskind betreut wird. Die TN haben hier die Möglichkeit, zu reflektieren, wie sich eine Verlagerung bisheriger Zeitressourcen gestalten ließe, um Zeit und Energie für die Betreuung von Tageskindern erschließen zu können.

Die darauffolgende Reflexion mittels weiterer Fragen (→ QHB: Modul 4, S. 5) bietet die Möglichkeit, ein erstes Brainstorming zum Begriff „Kompetenz“ mit den TN anzuregen. Alle damit verbundenen Assoziationen der TN können über das digitale Whiteboard dargestellt und im Anschluss digital zur Verfügung gestellt werden. Diese erste Auseinandersetzung mit dem Begriff „Kompetenz“ bietet eine wichtige Grundlage für alle weiteren Ergänzungen hierzu im weiteren Kursverlauf. Über die daran anschließende Frage („Warum spielen Kompetenzen für die zukünftige Tätigkeit in der KTP eine so wesentliche Rolle?“) können dann im Plenum weiterführende Diskussionen geführt werden.

Tipp:
Wortwolke

Zur Visualisierung der Assoziationen aller TN zum Begriff „Kompetenz“ kann mit einem entsprechenden Tool eine Wortwolke erstellt werden. Ein solches Tool bietet Möglichkeiten, alle Assoziationen anschaulich darzustellen. Im Hinblick auf den weiteren Kursverlauf ist es auch hier von Vorteil, den TN im Anschluss das entstandene Schaubild digital zur Verfügung zu stellen, sodass sie es als Grundlage für den weiteren Kursverlauf in den Unterlagen verwahren und ggf. zu einem späteren Zeitpunkt ergänzen können. Auch diese Inhalte sollten im Lerntagebuch oder innerhalb eines digitalen Portfolios abgelegt werden.

Ziele setzen

Während ihrer Auseinandersetzungen darüber, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten das familiale Leben und die Tätigkeit in der KTP haben (ausgehend von der Lernsituation), ergänzen die TN Notizen in ihrem Lerntagebuch bzw. digitalen Portfolio zu einer individuellen Aufgabenliste für die Erarbeitung eines Konzeptes der Vereinbarkeit von KTP und Familie (→ QHB: Modul 4, S. 6). Hierzu kann auch eine Auseinandersetzung mit der Leitfrage „Welche Abstimmungsbedarfe und organisatorische Aufgaben sind notwendig?“ im Vorfeld über Selbstlerneinheiten erfolgen.

Die daran anschließenden Ausführungen der Ref. über die Wichtigkeit und Bedeutung eigener Lernerfahrungen sowie der engen Theorie-Praxis-Verzahnung innerhalb der Grundqualifizierung kann in persönlicher oder Onlinepräsenz (über ein Videokonferenztool) erfolgen.

Planen und Entscheiden

Die TN erhalten hier erste vertiefende Einblicke in das Lehr-Lernformat der Grundqualifizierung, indem ihnen die Schritte der vollständigen Handlung erläutert werden. Im Blended-Learning-Format bietet es sich an, den TN im Anschluss verschiedene digitale Planungstools vorzustellen (→ Modul 1; E-Manual: Kapitel 4, Planen und Entscheiden) und damit gemeinsam über ein digitales Whiteboard zu arbeiten.

Im Anschluss wird anhand eines Tools (auf das man sich in gemeinsamer Abstimmung geeinigt hat) der gemeinsame Arbeits- und Zeitplan für das Vorgehen im Modul entwickelt.

Ausführen, Durchführen, Dokumentieren

Für die Erstellung einer Mindmap über Lernorte, die die Entwicklung und Kompetenzen der TN gefördert haben, bietet sich wieder die Verwendung einer digitalen Variante an. Hierzu beschreiben die Ref. im Vorfeld verschiedene inhaltliche Beispiele auf der Vorlage einer digitalen Mindmap, die entsprechend individuell ergänzt werden. Die Inhalte können dann als Bestandteil des Lerntagebuchs (oder digitalen Portfolios) im weiteren Verlauf jederzeit weiterbearbeitet und reflektiert werden. Die Ausarbeitung der digitalen Mindmap kann von den TN auch über Onlineselbstlerneinheiten geführt werden und (je nach Wunsch der TN) im Anschluss im Plenum (in persönlicher oder Onlinepräsenz) vorgestellt werden.

In Onlineselbstlerneinheiten können die TN ebenso die Ausarbeitung der für sie in der Grundqualifizierung wichtigsten Kompetenzen im Kompetenzprofil erörtern. Innerhalb der Onlineselbstlerneinheiten ist dies allein oder in Kleingruppen per Videokonferenzformat möglich – je nach Stand der digitalen Kompetenzen der Lerngruppe im Umgang mit einem Videokonferenzformat. Die hierfür formulierten Leitfragen (→ QHB: Modul 4, S. 7) bieten eine grundlegende Orientierung. Diese Phase wird, wie im QHB beschrieben, durch eine anschließende Abstimmung zum Vorstellen der gefundenen Schwerpunkte abgeschlossen.

Tipp:
Broschüre des BV KTP

Auf Grundlage der im QHB beschriebenen Literaturangabe (Kerl-Wienecke/Schoy­erer/Schuh­egger 2013; → QHB: Modul 4, S. 9) ist eine Broschüre beim Bundesverband für Kindertagespflege e. V. erschienen: Meine Kompetenzen als Kindertagespflegeperson – Arbeitshilfe zum Kompetenzprofil Kindertagespflege. Sie kann auf der Website des Bundesverbandes heruntergeladen und den TN digital zur Verfügung gestellt werden. Darüber können in Onlineselbstlerneinheiten erste Einblicke und Auseinandersetzung mit der Thematik angeregt werden.

https://www.bvktp.de/media/bvktp_kompetenzen-als-ktpp_download.pdf
Broschüre Meine Kompetenzen als Kindertagespflegeperson – Arbeitshilfe zum Kompetenzprofil Kindertagespflege

Präsentieren, Zusammenführen, Vernetzen, Ergänzen

In einem nächsten Schritt erfolgt zunächst die Vorstellung der zuvor von den TN identifizierten Schwerpunktkompetenzen aus dem Kompetenzprofil. Da es sich hierbei um eine erste grundlegende Auseinandersetzung der TN mit einem bedeutenden Aspekt der Grundqualifizierung handelt, wird diese Vorstellung in persönlicher Präsenz im Plenum (ggf. über die Darstellung per digitalem Whiteboard) empfohlen.

Hinweis:
Präsentieren in Onlinepräsenz?

Im weiteren Verlauf der Grundqualifikation (in dem die Lerngruppe bereits mehr Erfahrung im Umgang mit Onlinepräsenzformaten gesammelt hat) kann solch eine Vorstellung von Ergebnissen auch gewinnbringend über verschiedene digitale Umsetzungsmöglichkeiten in Onlinepräsenz durchgeführt werden (z. B. über einen digitalen „Gallery-Walk“). Passende Methoden hierzu finden Sie im E-Manual: Kapitel 4, Präsentieren, Zusammenführen, Vernetzen, Ergänzen.

Auswerten und Reflektieren

Auch die anschließende Bewertung der einzelnen Schwerpunktkompetenzen nach Prioritäten durch Punkten (z. B. über die Methode „Einpunktfrage“; → QHB: Manual, S. 29) gestaltet sich in persönlicher Präsenz über eine Posterdarstellung im Raum oder über die Darstellung der Poster via digitales Whiteboard.

Für die Umsetzung von ähnlich gestalteten Bewertungsprozessen in einem Onlinepräsenzformat, die im weiteren Verlauf der Grundqualifizierung zum Einsatz kommen können, eignen sich ebenfalls verschiedenste digitale Methoden (z. B. „Einstempeln“). Passende Methoden hierzu finden Sie im E-Manual: Kapitel 4, Methoden und Tools zum individuellen Reflektieren und Dokumentieren.

Alle Ergebnisse werden im Anschluss dokumentiert und in die Lerntagebücher oder digitalen Portfolios aufgenommen. Sie dienen den TN im weiteren Verlauf der Grundqualifizierung der Zwischenreflexion und auch einer etwaigen Neujustierung individueller Lernbedarfe. Das Modul schließt ab mit relevanten Informationen zu den Praktika an die TN sowie der Möglichkeit, hierzu Fragen zu klären (→ QHB: Modul 4, S. 9).

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