Tätigkeitsvorbereitende Grundqualifizierung

Modul 11: Beziehungen gestalten

Informationen für eine Durchführung im Blended-Learning-Format

In diesem Modul werden wichtige Basisinformationen für die Arbeit mit Kindern in den ersten drei Lebensjahren vermittelt. Die Lernsituation, die die TN zu Beginn lesen und bearbeiten, dient als Rahmen für die Auseinandersetzung mit den relevanten Themenkomplexen und Inhalten. Zudem bietet sie für die Anbahnung der damit verknüpften Kompetenzen einen Sinn- und Handlungszusammenhang (→ QHB: Modul 11, S. 3)

Entsprechend dem QHB-Blended-Learning-Format haben die Teilnehmer/innen (TN) der Lerngruppe im bisherigen Kursverlauf alle relevanten technischen Anwendungen sowie den Umgang mit verschiedensten Bildungsmaterialien grundlegend kennengelernt. Auf diesen Kenntnissen aufbauend kann der restliche Kurs in einer Kombination aus Phasen in persönlicher Präsenz, Onlinepräsenz sowie (Online-)Selbstlerneinheiten gestaltet werden.

Hinweis:
Präsenzformate

Die nachfolgenden methodischen Ausführungen stellen optionale Vorgehensweisen dar, wie die einzelnen Phasen des Moduls 11 neben der bisherigen Umsetzung in persönlicher Präsenz in einem Blended-Learning-Format unter Einbezug von Phasen in Onlinepräsenz (und Onlineselbstlerneinheiten) durchgeführt werden können. Es liegt in der Verantwortung der Referent/innen (Ref.), eine individuelle Kombination verschiedener Präsenzphasen in Abhängigkeit von der Lerngruppe und den Gegebenheiten vor Ort zu finden. Bitte beachten Sie in Ihrer Gesamtplanung hierzu die Empfehlung, wonach sowohl für die tätigkeitsvorbereitende Grundqualifizierung als auch für die tätigkeitsbegleitende Grundqualifizierung eine Kombination der Präsenzanteile in einem Verhältnis von ca. 1 Drittel Onlinepräsenz zu 2 Dritteln persönlicher Präsenz erfolgen sollten (→ E-Manual: Kapitel 3).

Als Einstieg in dieses umfassende frühpädagogische Modul bieten sich verschiedene methodische Möglichkeiten an, die auch mit digitalen Anwendungen umgesetzt werden können. So kann beispielsweise mit Bilddateien gearbeitet werden: Auf dem digitalen Whiteboard werden verschiedene Bilder angezeigt, entweder zum Thema passend oder als allgemeine Emotionsbilder. Alle TN suchen sich nun ein Bild aus und teilen mit, warum sie dieses Bild gewählt haben. Alternativ kann mit einem Brainstorming gestartet werden, in dem auf einem Whiteboard alle Begriffe gesammelt werden, die den TN spontan zum Thema einfallen. Weitere Ideen zum Einstieg finden Sie im Methodenpool des E-Manuals: Kapitel 4, Ankommen im Onlinepräsenzraum.

Entsprechend den beschriebenen Zielen dieses Moduls enthält der nachfolgend aufgeführte Ablauf analog zu den Erläuterungen zu Modul 11 im QHB methodisch-didaktische Vorschläge nach dem Prinzip der vollständigen Handlung, die sich in den einzelnen Phasen wie folgt darstellen lassen (→ QHB: Modul 4, S. 5ff.).

Der nachfolgend aufgeführte Ablauf enthält analog zu den Erläuterungen zu Modul 11 im QHB methodisch-didaktische Vorschläge nach dem Prinzip der vollständigen Handlung, die sich in den einzelnen Phasen darstellen lassen (→ QHB: Modul 11, S. 13ff.).

Erfassen und Analysieren

Zunächst lesen die TN die Lernsituation (AB 11.1) und bearbeiten anschließend, wie im QHB beschrieben, die dafür vorgesehenen Fragen (→ QHB: Modul 11, S. 13) im Plenum in persönlicher Präsenz. Alle Ideen und Eindrücke zur Beantwortung der Fragen werden zusammengetragen und über eine digitale Mindmap am Whiteboard visualisiert. Sofern nicht alle im QHB empfohlenen Themen erfasst werden, liegt es in der Verantwortung der/des Ref., die TN dabei zu unterstützen, alle Themen zu erkennen und ggf. zu ergänzen. Die Ref. können die Lernsituation statt in persönlicher Präsenz auch in Selbstlerneinheiten erarbeiten lassen.

Lernsituation: Variante mit Selbstlerneinheiten

Da die TN bereits in Modul 4 grundlegende Kenntnisse im Umgang mit der Erarbeitung wesentlicher Lerninhalte anhand von Lernsituationen gesammelt haben, kann die Lernsituation den TN auch vorbereitend in digitaler Form für die Bearbeitung in Onlineselbstlerneinheiten zur Verfügung gestellt werden. Dies erleichtert der Lerngruppe einen schnelleren Einstieg in die wesentlichen Inhalte und eine vertiefende Auseinandersetzung mit der beschriebenen Situation.

Alle Notizen, Fragestellungen und Anmerkungen können in den Selbstlerneinheiten von den TN direkt ins Dokument eingefügt werden und in der gemeinsamen Rücksprache problemlos ergänzt sowie gespeichert werden.


Ziele setzen

Über die fragend-entwickelnde Methode (→ QHB: Manual, S. 71) nähern sich die TN, wie im QHB beschrieben, an die pädagogischen Ziele der Lernsituation (→ QHB: Modul 11, S. 13). In einem nächsten Schritt werden die formulierten pädagogischen Ziele SMART formuliert (→ QHB: Manual, S. 16), über eine digital erstellte Mindmap zusammengetragen und um die Ziele der Bearbeitung im Modul ergänzt. Im Fokus stehen hierbei insbesondere die Themen Bindungsentwicklung und pädagogische Beziehungsgestaltung, Gestaltung und Strukturierung des pädagogischen Alltags sowie Erziehungspartnerschaft mit den Eltern (→ QHB: Modul 11, S. 14). Die gemeinsame Erarbeitung individueller und gruppenübergreifender Lernziele (ebenfalls SMART formuliert) sowie angestrebte Kompetenzzuwächse schließen diese Phase ab. Alle gemeinsamen und individuellen Lernziele werden im Lerntagebuch oder digitalen Portfolio festgehalten.

Tipp: Lerntagebücher nutzen

Motivieren Sie auch in diesem Modul die TN zu regelmäßigen (individuellen) Dokumentationen im Lerntagebuch bzw. digitalen Portfolio. So kann sukzessive eine Sammlung an Inhalten entstehen, die sowohl für den weiteren Kursverlauf als auch für die zukünftige Tätigkeit als KTPP bedeutend ist.

Planen und Entscheiden

Zur Entwicklung des Arbeits- und Zeitplans für das weitere Vorgehen im Modul (→ QHB: Manual, S. 21) eignen sich digitale Planungstools, die bereits in Modul 4 beschrieben wurden (→ E-Manual: Kapitel 4, Planen und Entscheiden). Mit ihnen kann gemeinsam auf dem digitalen Whiteboard gearbeitet werden.

Ausführen, Durchführen, Dokumentieren

Das im QHB vorgeschlagene Impulsreferat zum Thema Bindungstheorien kann per Videokonferenz geführt werden. Im Anschluss erarbeiten die TN in virtuellen Kleingruppen einen der im QHB empfohlenen Texte zur Bindungsentwicklung unter Zuhilfenahme der dazu empfohlenen Leitfragen (→ QHB: Modul 11, S. 15).

Dafür öffnet die/der Ref. verschiedene Breakoutrooms und ordnet die TN den einzelnen Räumen zu. Im Anschluss werden dann die Ergebnisse mittels einer digitalen Mindmap visualisiert und z. B. über eine digitale Variante der Fishbowl-Methode im Plenum vorgestellt. Nach dem der Austausch im Plenum gehen die TN zurück in ihre digitale Kleingruppen und reflektieren die im QHB (→ QHB: Modul 11, S. 15) vorgesehenen Fragen.

Tipp: Didaktische Begleitung der Breakoutsessions

Insbesondere für Lerngruppen, die noch nicht über Erfahrungen im Umgang mit Gruppenarbeiten in einem Videokonferenzformat verfügen, stellt eine engmaschige Begleitung dieser Phase seitens Ref./KKB eine wichtige Unterstützung dar. Hierzu schalten sich Ref. und/oder KKB wechselnd in die einzelnen Räume ein. Dadurch können inhaltliche Hinweise, aber auch Unterstützungen in der Kommunikation angeregt werden (z. B. durch Hinweise zum Gespräch der TN untereinander, die auch auf TN motivierend wirken, die innerhalb des Onlineformats zunächst zurückhaltender sind). Für einzelne Denkanstöße können zudem Hinweise mit kurzen Fakten zu den jeweiligen Themen in die Räume gesendet werden.

Für die Bearbeitung des AB 11.2 bietet sich neben der Einzelarbeit während der Kurszeit auch eine Bearbeitung über Onlineselbstlerneinheiten an.

Die anschließende Besprechung der Ergebnisse findet mittels Kugellagerübung statt (→ QHB: Modul 11, S. 15). Auch dies kann in Onlinepräsenz über eine Videokonferenz erfolgen. Für die digitale Variante der Kugellagerübung werden zwei TN per Kamera und Ton aktivgeschaltet. Für eine von den Ref. vorgebeben Zeitspanne tauschen sich diese TN über das Ergebnis einer der im QHB empfohlenen Leitfrage aus. Nach Ablauf der Zeit wechseln die Gesprächspartner/innen. Die inaktiven TN haben Kamera und Ton ausgeschaltet. Sie werden in einen reinen Zuhörermodus versetzt.

Im Plenum werden im Anschluss die anfangs formulierten Ziele und Aufgabenstellungen im Hinblick auf die Lernsituation betrachtet und es erfolgt die Übertragung auf die praktische Tätigkeit in der KTPS. Als Grundlage hierzu werden die im QHB vorgeschlagenen Leitfragen genutzt (→ QHB: Modul 11, S. 16).

Tipp: DVDs zu Bindungsprozessen bei Kindern

Um einen Einblick in die frühen Bindungsprozesse im Hinblick auf eine gelingende Eingewöhnung zu erhalten, werden in einer DVD-Sammlung des Instituts für angewandte Sozialforschung/Frühe Kindheit e. V. (Infans) (2021) anhand von Fallstudien praktische Impulse gegeben, die gemeinsam mit den TN angeschaut, diskutiert und reflektiert werden können.

Für die Erarbeitung des Konzepts der Feinfühligkeit (nach Ainsworth) werden die hierfür empfohlenen Texte (→ QHB: Modul 11, S. 16) von den TN zunächst in Selbstlerneinheiten gelesen und mit dem Leittext-Konzept (→ QHB: Manual, S. 22) vorbereitet. Die Texte und Leitfragen werden den TN hierzu digital zur Verfügung gestellt.

Es folgt ein Austausch in Kleingruppen anhand der vorgeschlagenen Fragestellungen (→ QHB: Modul 11, S. 16). Hierzu werden die Arbeitsblätter (AB 11.2, AB 11.3) einbezogen.

Die Erarbeitung der Inhalte kann auch in Onlinepräsenz mittels Videokonferenz erfolgen, indem die TN zunächst über Breakoutrooms in Kleingruppen eingeteilt werden. Anschließend erfolgt ein Austausch der Gruppen untereinander über die im QHB vorgeschlagenen Methoden Gruppenmixverfahren oder Schneeballverfahren in digitaler Variante (→ QHB: Manual, S. 71, 80).

Zur Verinnerlichung des Erarbeiteten können die im QHB empfohlenen Videos (→ QHB: Modul 11, S. 17) im Plenum innerhalb der Videokonferenz angeschaut werden. Abschließend wird ebenfalls innerhalb der Videokonferenz gemeinsam reflektiert, wie sich die KTPP-Kind-Beziehung gestalten lässt und was dies für den pädagogischen Arbeitsalltag bedeutet. Zur Orientierung dienen die im QHB aufgeführten Kompetenzen und Grundhaltungen (→ QHB: Modul 11, S. 17).

Für das Thema Regulation von Emotionen bietet es sich an, dass die TN die empfohlenen Fragen (→ QHB: Modul 11, S. 17) zunächst allein in Selbstlerneinheiten beantworten. Unterstützend hierzu können die im QHB empfohlenen Videos angeschaut werden.

Referent/innen können die Lernsituation statt in persönlicher Präsenz auch in einer Selbstlerneinheit erarbeiten lassen.

Da es sich hierbei um ein sehr sensibles Thema handelt, in dem eigene Gefühle erkannt, reflektiert und aktiv bearbeitet werden sollen, wird empfohlen, diese Phase in persönlicher Präsenz durchzuführen. Das ermöglicht eine etwaige Unterstützung in direkter Interaktion. Sofern diese Phase in Onlinepräsenz gestaltet wird, muss auf eine intensive Begleitung der TN während der Videokonferenz geachtet werden. Die Bedürfnisse und das Verhalten der TN sollten hier genau registriert und beobachtet werden, um ggf. unterstützend darauf einzugehen. Hier können auch Einzelgespräche im Anschluss an die Videokonferenz hilfreich sein.

Als Einführung in dieses Thema erfolgt – wie im QHB beschrieben – ein kurzer Input der Ref., bevor ein Austausch in Kleingruppen stattfindet. Im Plenum wird anschließend unter enger Begleitung von Ref./KKB eine Strategie entwickelt, wie im Arbeitsalltag die Kinder bei der Emotionsregulation unterstützt werden können. Hierzu werden die im QHB empfohlenen Schritte einbezogen (→ QHB: Modul 11, S. 18). Ggf. können TN ihre Praxiserfahrung einbringen.

Abschließend werden die Phasen der sozial-emotionalen Entwicklung von Kindern in den ersten drei Lebensjahren und der Umgang damit gemeinsam im Plenum erarbeitet. Dies kann über ein Videokonferenzformat in Onlinepräsenz erfolgen. Die dazu empfohlenen Texte im QHB (→ QHB: Modul 11, S. 18) wurden zuvor bereits in einer Selbstlerneinheit vorbereitet. Eine Reflexion darüber, was die Aufgaben der KTPP in den jeweiligen Entwicklungsphasen ist, kann über die Methode „Stille Diskussion/virtuelle Schreibstationen“ erfolgen. Hierzu bereiten die Ref. Fragestellungen auf verschiedenen, nummerierten digitalen Vorlagen einer Mindmap vor, die dann von den einzelnen TN (oder Kleingruppen – bei der Umsetzung in Onlinepräsenz via Videokonferenz dann über Breakoutrooms) ergänzt werden können.

Zur Einführung in das Thema Grundbedürfnisse von Kindern in den ersten drei Lebensjahren erfolgt ein Input durch die Ref., indem aufzeigt wird, welche folgenreiche Auswirkungen es auf die Entwicklung eines Kindes haben kann, wenn wichtige Grundbedürfnisse über einen längeren Zeitraum nicht befriedigt werden (→ QHB, Modul 11, S. 19). Auch in dieser Phase kann dies in Onlinepräsenz über ein Videokonferenztool geschehen. Anschließend werden die Ergebnisse im Plenum zusammengetragen, die in einer Selbstlerneinheit zum vorgeschlagenen Text (ebd.) vorbereitet wurden. Für die Erarbeitung der Grundbedürfnisse (→ QHB: Modul 11, S. 18) eignet sich das Leittext-Konzept (→ QHB: Manual, S. 22), mit dem die TN in Gruppenarbeit (über Breakoutsessions) arbeiten. Die Sammlung aller Ergebnisse wird in einer gemeinsam erarbeiteten digitalen Mindmap visualisiert (unter Berücksichtigung der Grundbedürfnisse nach Brazelton und Greenspan 2002, wie im QHB empfohlen).

Als Einleitung in das Thema Strukturen, Regeln und Rituale werden zunächst die Eckpunkte einzelner Tagesabläufe im Plenum mithilfe eines Brainstormings besprochen und die Ergebnisse auf einem digitalen Whiteboard visualisiert. Auch diese Phase kann über ein Videokonferenzformat gestaltet werden. In die Überlegungen sollten die im QHB genannten Eckpunkte Ankunft und Abschied, Mahlzeiten, Pflegeroutinen sowie Ruhe und Schlaf (→ QHB: Modul 11, S. 19) einbezogen werden.

In Kleingruppen oder Zweierteams werden im Anschluss Vorschläge entwickelt, wie diese Eckpunkte pädagogisch ausgestaltet werden können. Unter Einbeziehung von Buchauszügen (→ QHB: Modul 11, S. 20), die die Ref. den Gruppen zur Verfügung stellen, werden die Grundbedürfnisse von Kindern gezielt in den Blick genommen, ein Tagesablauf skizziert und über eine digitale Pinnwand visualisiert. Zurück im Plenum werden diese Inhalte vorgestellt und diskutiert. Es folgt ein abschließender Bezug auf die Lernsituation (→ QHB: Modul 11, S. 2) und die zu Beginn entwickelten pädagogischen Ziele. Zudem erhalten die TN eine mögliche Praxisaufgabe anhand von Leitfragen, wie im QHB beschrieben (→ QHB: Modul 11, S. 20).

Pflegesituationen bieten ein großes Potenzial an Beziehungs-, Lern- und Bildungsmöglichkeiten.

Für Erarbeitung der Themeninhalte zur Pflegesituation reflektieren die TN zunächst auf Basis der Textarbeit die Grundsätze der „Beziehungsvollen Pflege“ nach Emmi Pikler. Hierzu kann eine Auseinandersetzung mit den Inhalten über ein Videokonferenzformat mittels einer digitalen Variante der Methode Archäologenkongress (→ QHB: Manual, S. 64) in Breakoutrooms erfolgen.

Anhand der im QHB empfohlenen Reflexionsfragen (→ QHB: Modul 11, S. 21) erarbeiten die TN anschließend, wie sie ihren Pflegebereich gestalten können, um sowohl den Bedürfnissen der Kinder als auch ihrer Aufsichtspflicht nachkommen zu können. Dies kann via Videokonferenz im Plenum oder in Gruppenarbeit (über Breakoutrooms) mit einer digitalen Variante der Methode „Schreibstationen“ erfolgen. Für das Zusammentragen der Ergebnisse eignet sich eine digitale Mindmap.

Für die Erarbeitung der Thematik Mahlzeiten und Essensituationen lesen die TN zunächst in Selbstlerneinheiten einen der im QHB vorgegebenen Texte. Im Kurs starten die TN dann mit der Bearbeitung des AB 11.4 in Zweierteams. Unter Bezugnahme von Leitfragen (→ QHB: Modul 11, S. 22f.) entwickeln sie damit erste Ideen, wie die eigenen Essbereiche und die Essenssituation in ihrer zukünftigen KTPS gestaltet werden könnten. Die Ergebnisse werden im Plenum vorgestellt und auf einer digitalen Mindmap festgehalten – mit einem Zeichen- oder Malprogramm könnten hier zusätzlich auch Grundrisse für den räumlichen Essensbereich und weitere bildliche Darstellungen realisiert werden. Falls die Lerngruppe noch nicht über ausreichende Erfahrungen im Umgang mit solchen Tools verfügt, können alternativ Bilder auf Papier erstellt werden (die in einem Onlinepräsenzformat für alle sichtbar in die Kamera gehalten werden). Findet die Erarbeitung der Inhalte in einem Onlinepräsenzformat statt, kann die Arbeit zu AB 11.4 und den Leitfragen in Zweierteams über Breakoutrooms gestaltet werden, bevor die Vorstellung der Ausarbeitungen im Plenum erfolgt.

Der Austausch zu den Ideen erfolgt dann in Anlehnung an die im QHB vorgegebenen Aspekte und mit gezieltem Blick auf die Kernaufgaben der KTPP (→ QHB: Modul 11, S. 22). In einem Onlinepräsenzformat bietet sich für diesen Austausch methodisch die digitale Variante eines Fishbowls innerhalb der Videokonferenz an.

Fishbowl-Alternative „Kochshow“

Anstatt der Fishbowl-Methode kann auch eine „Kochshow“ im Videokonferenzformat veranstaltet werden. Hierzu lesen sich die TN im Vorfeld über Onlineselbstlerneinheiten mit den im QHB empfohlenen Texten und Leitfragen (→ QHB: Modul 11, S. 22f.) in das Thema ein. In der Videokonferenz zeigen die TN dann Ideen von selbst erstellten (und gestalteten) Snacks oder Mahlzeiten und geben Erläuterungen hierzu. Über Fotos oder indem fertige Mahlzeiten mittels der Kamera gezeigt werden, bringen die einzelnen TN Impulse zur Thematik ein, auf deren Grundlage dann im Plenum oder in Kleingruppen ein weiterführender Austausch angeregt werden kann.


Abschließend leiten die Ref. eine Diskussion im Plenum an, über die der Bezug zur Lernsituation (→ QHB: Modul 11, S. 2) und den zu Beginn formulierten pädagogischen Zielen hergestellt wird. Die Vorstellung von möglichen Praxisaufgaben zum Thema Mahlzeiten und Essenssituation runden dieses Thema ab (→ QHB: Modul 11, S. 23).

Hinweis:
Essenssituation erleben

Da es sich um ein Thema handelt, das sehr praktisch erfahren werden kann, bietet sich neben der hier beschriebenen Variante in Onlinepräsenz auch eine Umsetzung in persönlicher Präsenz mit praktischen Einheiten (wie die Zubereitung von Mahlzeiten oder Snacks) an. Diese Umsetzung ist zwar zeitintensiver, bietet aber die Möglichkeit, dass sowohl die Koch- als auch die Essenssituation gemeinsam erfahren werden kann (ebenso wie es die Kinder zukünftig in der KTPS auch erleben werden). Hier können auch weitere Aspekte wie z. B. die Gestaltung der Essenssituation am Tisch oder das Einbeziehen der Kinder beim Kochen berücksichtigt und persönlich erfahren werden.

Vertiefende Ausführungen rund um das Thema „Essen und Ernährung in der KTP“ finden Sie auch im QHB-Erweiterungsmaterial zum Thema:
QHB-Erweiterungsmaterial

Zur Hinführung zum Thema Schlafen, Ruhe und Erholung bietet sich die Gestaltung einer gemütlichen Atmosphäre und einer entspannten Situation an, wie im QHB beschrieben (→ QHB: Modul 11, S. 24).

Da es sich bei dieser sensiblen Thematik um Inhaltsbereiche handelt, die über alle Sinne erfahren werden können (über entsprechende Raumgestaltung, Musik etc.), wird für diese Phase eine Umsetzung in persönlicher Präsenz empfohlen. Dies bietet Möglichkeiten, neben den theoretischen Inhalten die Situation sinnlich zu erfahren und Voraussetzungen für eine ruhige, entspannte Atmosphäre über die eigene Körperwahrnehmung zu erspüren. So können sowohl zur Entspannungsübung oder Fantasiereise (→ QHB: Modul 11, S. 24) als auch zu den vorbereiteten Räumlichkeiten direkte Eindrücke gesammelt werden.

Vorbereitend haben sich die TN bereits über Selbstlerneinheiten Überlegungen zu ihrer eigenen geplanten Tätigkeit gemacht, z. B., wie Ruhebereiche im Spielzimmer und im Schlafbereich aussehen könnten. Zur Veranschaulichung können Fotos oder selbsterstellte Skizzen dienen. Die Ergebnisse werden zunächst in Kleingruppen erörtert und dann im Plenum über ein digitales Whiteboard für alle sichtbar dargestellt. Es bietet sich an, über eine gemeinsame digitale Mindmap wichtige Aspekte zusammenzutragen, in denen auch die im QHB beschriebenen Grundsätze verankert sind (→ QHB: Modul 11, S. 24).

Abschließend erfolgt eine gemeinsame Reflexion in Bezug auf die eingangs erarbeiteten Ziele aus der Lernsituation (→ QHB: Modul 11, S. 2) mittels der im QHB formulierten Fragen zur Orientierung (→ QHB: Modul 11, S. 25).

Zum Einstieg in die Thematik Raumgestaltung erarbeiten die TN zunächst, wie im QHB empfohlen, das AB 11.5 in Onlineselbstlerneinheiten und setzen sich mit einem Bereich (z. B. Eingangs-, Pflege-, Schlaf- oder Essbereich) vertieft auseinander, in dem sie Skizzen u. Ä. zur Gestaltung erstellen. Hier kann der Kreativität freien Raum gelassen werden, denn die TN können mit einem Zeichen- oder Malprogramm sowohl zeichnerisch als auch farblich ihren jeweiligen Bereich gestalten. Falls die Lerngruppe noch nicht über Erfahrungen im Umgang mit Zeichentools verfügt, können wie oben bereits beschrieben auch Bilder auf Papier erstellt werden und in die Kamera gehalten oder eingescannt geteilt werden. Zurück im Plenum werden dann die einzelnen Räume/Bereiche vorgestellt und besprochen.

Die Auseinandersetzung mit Ideen zu diesem Themenbereich kann in Onlinepräsenz über ein Videokonferenzformat erfolgen. Hierzu findet zunächst ein Austausch zum Arbeitsblatt in Kleingruppen (in Breakoutrooms) über eine digitale Variante der Methode „Schneeballverfahren“ statt. Die Inhalte werden anschließend im Plenum zusammengefasst und reflektiert. Alle Arbeitsergebnisse hierzu werden digital geteilt. Zur Zusammenfassung kann eine digitale Mindmap dienen. Die Inhalte werden anschließend im Lerntagebuch (digitalen Portfolio) abgelegt und als Grundlage für anknüpfende Auseinandersetzungen damit im weiteren Verlauf der Grundqualifizierung (z. B. Modul 19) dienen.

Raumgestaltung: Arbeit mit Collagen

Für die Auseinandersetzung zum Thema Raumgestaltung bietet sich die Arbeit mit Collagen an. Dazu dienen z. B. Einrichtungskataloge, aber auch Ideen aus dem Internet zur Gestaltung verschiedenster Bereiche der KTPS. Auf diese Weise können die TN bildlich darstellen, welche Aspekte ihnen bei der Raumgestaltung wichtig sind und wie sie sich eine Gestaltung der einzelnen Bereiche vorstellen. Auch eine Darstellung von negativen Beispielen kann auf diese Weise bildlich veranschaulicht werden.


Abschließend erfolgt der Bezug zur Lernsituation sowie der Verweis auf mögliche Praxisaufgaben wie im QHB beschrieben (→ QHB: Modul 11, S. 25).

Das Thema Erziehungspartnerschaft mit Eltern kann in einem Onlineformat über ein Videokonferenztool durchgeführt werden. Einleitend bietet sich – wie im QHB beschrieben – ein kurzer Input der Ref. an, indem Informationen zur begrifflichen Entwicklung sowie zu den gesetzlichen Grundlagen der Zusammenarbeit mit den Eltern gegeben werden. Im Anschluss daran reflektieren die TN in Kleingruppen (über Breakoutrooms) den Begriff „Erziehungs- und Bildungspartnerschaft“ anhand der im QHB aufgeführten Leitfragen und unter Einbezug der Aussagen des jeweiligen Bildungsplanes hierzu (→ QHB: Modul 11, S. 26). Die Inhalte werden über eine digitale Mindmap zusammengetragen und im Plenum vorgestellt sowie diskutiert.

Für den Teilbereich Eltern informieren und beteiligen werden in einem nächsten Schritt Auszüge aus den im QHB vorgeschlagenen Texten zur Zusammenarbeit mit Eltern und der vorliegenden Dokumentation bearbeitet. Ein erstes Einlesen kann auch vorbereitend über Selbstlerneinheiten erfolgen. Begleitend lernen die TN bespielhafte Formen der Dokumentation anhand von Fotos oder Buchauszügen kennen. Es folgt eine Kleingruppenarbeit (ggf. innerhalb einer Videokonferenz über Breakoutrooms) anhand der vorgegebenen Leitfragen und einer zusammenfassenden Diskussion im Plenum. Wenn nötig werden fehlende Punkte ergänzt und gemeinsam mit der Gruppe abschließend die Verbindung zu den pädagogischen Zielen, die am Anfang dieses Moduls gemeinsam erarbeitet wurden, reflektiert. Für die Erarbeitung exemplarischer Elterngespräche bieten sich Rollenspiele an. Finden diese in Onlinepräsenz statt, können sie innerhalb von Gruppen erarbeitet werden. Ein kleines Szenario (z. B. für ein Entwicklungs- oder Konfliktgespräch) dient den einzelnen Gruppen als Grundlage für das Entwerfen der Elterngespräche. Nach erfolgter Planung sind im Rollenspiel jeweils zwei TN einer Kleingruppe im Gespräch miteinander, während im Plenum das Gespräch von allen anderen TN aufmerksam beobachtet wird. Hierzu sind nur Kamera und Ton der zwei agierenden TN aktiv. Die zuhörenden TN machen sich Notizen (z. B. im Hinblick auf die unterschiedlichen Perspektiven und Eindrücke von KTPP und Eltern), sodass am Ende eine Rückmeldung gegeben werden kann. Vorbereitend für diese Einheit können die im QHB vorgeschlagenen Texte zum Feedbackgeben und zum Führen von Elterngesprächen eingesehen werden.

Abschließend wird der Verlauf der Gespräche im Plenum reflektiert und auch berücksichtigt, wie die bearbeiteten Grundlagen bezüglich Erziehungspartnerschaft mit Eltern einbezogen wurden.

Mögliche Fragestellungen für einen gemeinsamen Austausch können beispielsweise sein:

  • Welche Phasen des Gesprächs liefen gut?
  • Wo wird noch Verbesserungspotenzial gesehen?
  • Wo habe ich mich wohl/nicht wohl gefühlt und warum? (berücksichtigt werden hier sowohl die Perspektive und Rolle der Eltern als auch die Perspektive der KTPP)
  • Gibt es Aspekte, die man bei der Planung zukünftig zusätzlich berücksichtigen sollte?
  • Welche weiteren Vorschläge gibt es noch? …

Die Ref. geben gezielte Rückmeldungen zu den jeweiligen Rollenspielen. Aufkommende Fragen oder Unklarheiten können geklärt werden.

Hinweis:
Elterngespräche online

Da Gespräche mit Eltern zunehmend (z. B. aus organisatorischen Gründen) über ein Onlinepräsenzformat geführt werden, ist es für die Lerngruppe gewinnbringend, unterstützende Informationen zur Kommunikation innerhalb von Videokonferenzformaten zu erhalten, um sich damit gezielt auseinandersetzen zu können. Leitende Fragen können hier z. B. sein:

  • Wie unterscheidet sich die Kommunikation, wenn sie online geführt wird, von einem Gespräch in persönlicher Präsenz?
  • Welche Kommunikationsregeln sind zu beachten?
  • Wie kann ich Gespräche mit Eltern über Videokonferenz optimal gestalten?

Weiterführende Hinweise hierzu finden Sie z. B. bei Fricke/Pollmann (2021).

Präsentieren, Zusammenführen, Vernetzen, Ergänzen

Die inhaltlichen Themen des gesamten Moduls 11 werden nun unter engmaschiger Begleitung der Ref. tiefergehend bearbeitet, gegenseitig kommentiert und gemeinsam reflektiert. All dies wird unterstützt durch die regelmäßige Herstellung systemischer Bezüger anhand der Vorerfahrungen, die die TN im Hinblick auf ihren bisherigen beruflichen und privaten Werdegang mitbringen. Diese Phase bietet auch die Möglichkeit, rückblickend offene Fragen und Verständnisschwierigkeiten zu thematisieren. Für eine Ausarbeitung in Onlinepräsenz bietet sich eine digitale Variante der Vier-Ecken-Methode an („4 virtuelle Ecken“, → E-Manual: Kapitel 4), um eine abschließende Vertiefung der Inhalte gestalten und offene Fragen klären zu können.

In fortlaufender Einzelarbeit, parallel zum Kurs, erweitern die TN dann das Grundgerüst, das in Modul 6 erarbeitet wurde, und arbeiten die pädagogischen Inhalte ihrer Konzeption unter Zuhilfenahme des vorgeschlagenen Textes (→ QHB: Modul 11, S. 27) weiter aus.

Auswerten und Reflektieren

Abschließend betrachten die TN die zu Beginn des Moduls formulierten Ziele, Wünsche und Bedürfnisse von Kind, Eltern und KTPP sowie die pädagogischen, gruppenübergreifenden und individuellen Lernziele. Mittels Leitfragen (→ QHB: Modul 11, S. 28) reflektieren sie gemeinsam, ob sie die Ziele erreicht haben, ob neue hinzugekommen sind oder wo noch weiterer Entwicklungsbedarf besteht. In der abschließenden Feedbackrunde (z. B. mittels der digitalen Methode „Skalaaufstellung“, → E-Manual: Kapitel 4) geben die TN eine Rückmeldung zur Umsetzung des Moduls im Kurs, zu den erarbeiteten Inhalten und Kompetenzen sowie zu eigenen weiterführenden Bedarfen. Die/der Ref. gibt einen Ausblick auf das nächste frühpädagogische Modul 15 mit dem Thema Bildung begleiten und ermöglicht den TN, in der Feedbackrunde bereits Erwartungen und Wünsche zu äußern. Weiterhin haben die TN die Möglichkeit, Wünsche, Fragen und Anregungen im Hinblick auf die Umsetzung der digitalen Anwendungen zu äußern, die in die Gestaltung des weiteren Kursverlaufs einbezogen werden können.

Tipp:
Lernplattformen nutzen

Um allen TN einen Zugriff auf die erstellten Arbeitsergebnisse gewähren zu können, bietet es sich an, die Inhalte des Moduls auf einer Lernplattform zu speichern. Das ermöglicht ein sukzessives Zusammentragen relevanter Materialien aus den einzelnen Modulen, auf die auch im weiteren Kursverlauf unkompliziert zurückgegriffen werden kann.

Weiterführende Hinweise hierzu finden Sie im E-Manual: Kapitel 4, Lernplattformen und multifunktionale Tools.

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